Geboren 1943 als zweiter Sohn einer Kinderkrankenschwester und eines Diplomingenieurs habe ich die Wirren der letzten Kriegsjahre und der ersten Nachkriegszeit elementar miterlebt. Besonders die Flucht im Juli 1945 aus Anhalt nach Hessen war ein tiefer Einschnitt. Vater hat dann mit 37 Lebensjahren noch einmal studiert, Evangelische Theologie. So bin ich schließlich als hessisches Dorfpfarrerskind aufgewachsen, fest im Dorfleben verankert.
Nach meinem Abitur 1962 studierte auch ich Evangelische Theologie. In Frankfurt am Main, Göttingen, Münster/Westfalen und Mainz. In Mainz habe ich meine Frau kennen gelernt. Nach meinen Examina 1967 und 1969 hat mich die Hessen-Nassauische Kirche zuerst am Altrhein und dann im Taunus als Gemeindepfarrer eingesetzt. 1983 wechselte ich auf eigenen Antrag in den Dienst als Berufsschulpfarrer, den ich bis zur Pensionierung geleistet habe. Eine Aufgabe, die mich besonders erfüllt hat.
Nicht ganz gewöhnlich ist die Geschichte der Familie, die meine Frau und ich nach unserer Eheschließung 1967 allmählich aufgebaut haben. Drei leibliche Kinder, drei Adoptivkinder, sieben Kurzzeitpflegekinder und zwölf Langzeitpflegekinder haben im Verlauf von fast genau 47 Jahren in unserem Haushalt gelebt. Sieben der Langzeitpflegekinder waren mehr oder weniger schwerbehindert. Vier davon leben schon nicht mehr, haben aber fast alle mit ihrer Zähigkeit die ärztlichen Prognosen Lügen gestraft.
1990 hat unser Pflegeelternverband, der „
Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V.“, mich zum Vorsitzenden gewählt. Fünf Jahre und zwei Monate habe ich diese Funktion wahrgenommen, durch die wachsende Deutsche Einheit eine herausfordernde Aufgabe. Anschließend war ich noch etwa zwanzig Jahre im Verband als ehrenamtlicher Sozialberater tätig.
Nach meiner Ruhestandsversetzung sind meine Frau und ich mit unseren sechs jüngsten Kindern in die Wesermarsch nahe der Nordseeküste übergesiedelt. Kurz nach dem Auszug unseres letzten behinderten Pflegesohnes 2015 wurde meine Frau schwer krank. Dieses ihr Siechtum brachte sie nach zwei Jahren in den Rollstuhl. Ich hatte ihren wachsenden Hilfs- und Pflegebedarf abzudecken, mit welcher Situation wir beide dank unserer Erfahrung mit unseren Kindern sehr gut zurechtgekommen sind. Unsere Feier der Goldenen Hochzeit im Juli 2017 konnte meine Frau noch gemeinsam mit unserer großen Familie genießen. Im März 2018 ist sie dann friedlich und dankbar verstorben.
Bereits in der Zeit ihrer Pflegebedürftigkeit habe ich begonnen, Geschichten zu schreiben. Inzwischen ist das fast zur Schreibsucht geworden, es sind bereits siebzehn Manuskripte. Seit 2020 sind nun schon die meisten davon zu Büchern geworden. Zug um Zug wird ein Buch nach dem anderen veröffentlicht.